Autismus Diagnose - Meine Story

Von der Selbst- zur Falsch- zur Offiziellen Diagnose – Wie ich vom Autismus erfuhr und warum ich 7 Jahre bis zur Diagnose brauchte.

Table of Contents

Immer schon anders

Paulina Hornbachner sitzt vor einem Fenster und sieht in die Kamera

Ich nahm die Welt anders war. Das war mir schon sehr früh bewusst.

Ich wurde dazu erzogen, dass nicht zu zeigen. Dennoch war ich die intelligente, burschikose, emotionale und nerdige Paulina. Ich konnte mein Anders-sein nicht verbergen.

Schon in der Schulzeit “schrie” mein Körper. Ich übergab mich täglich, hatte Hautausschlag und war ständig krank. Keiner brachte das mit einer Überforderung oder gar mit Autismus in Verbindung. 

Gesamt betrachtet, ging es mir in der Ausbildungszeit aber gut.

Die Arbeitswelt überforderte mich

Paulina Hornbachner sitzt am Schreibtisch und lächelt in die Kamera

Erst mit Eintritt in die Arbeitswelt kippte mein Leben.

Die Ansprüche überstiegen rasch meine Kapazität. Ein Vollzeit Job + Überstunden + Pendeln löste bei mir heftige Erschöpfungssymptome, starke Kopfschmerzen und regelmäßige Fieberschübe aus.

Zudem stressten mich die vielen Regeln im Unternehmen.

Besonders mit den ungeschriebenen sozialen Regeln, die den geschriebenen Regeln widersprachen, konnte ich nicht umgehen. Ich eckte an, wurde sozial ausgeschlossen, manipuliert, ausgenutzt und bedroht.

Alle 1-3 Jahre hielt ich es nicht mehr aus und wechselte den Job, nur damit es sich dort wiederholt. Und das obwohl ich

  • mich zusammenriss
  • an meiner Kommunikation arbeitete
  • mich zurückhielt.

Es half alles nichts. Ich war verzweifelt. Warum kriege ich das nicht hin?

Paulina Hornbachner sitzt am Schreibtisch und lächelt in die Kamera

Ein Zeitungsartikel öffnete mir die Augen

2016 las ich einen Artikel auf die Zeit über eine erwachsene Autistin. Sie schilderte Alltagssituationen und wie sie wirklich darüber dachte.

Ich saß da und dachte “Das Bin Ich!”

Darauf folgten ein paar Wochen akribische Internet Recherche. Ein paar Online Autismus Tests und Artikel später war ich mir sicher :

Ich bin Autistin

Das Stigma saß jedoch so tief in mir, dass ich nicht weiterforschte. Ich redete mir ein, es reicht, wenn ich es weiß. Ich komme ja gut zurecht und andere brauchen die Hilfe mehr. Eine offizielle Diagnose ist nicht notwendig.

Für ein paar Jahre wussten es nur ich und mein Mann.

Manchmal hat Drama was Gutes

Dann kam die Pandemie und wir hatten viel Familien-drama. Ich beschloss eine Therapie zu machen, um das nicht alleine bewältigen zu müssen.

In der 3 Sitzung sagte meine Therapeutin “Normalerweise sprechen Asperger so über Emotionen”.

ICH WAR SOOOOOO GLÜCKLICH!

Ein Profi sah es auch! Ich bin nicht verrückt!

Ich saß nach der Therapie im Auto und weinte vor Glück. Ab da erlaubte ich mir tief in das Thema einzutauchen. An die Autist*innen, die das lesen: Ihr wisst wie tief ich meine – Special Interest tief! Ich las Bücher, schaute Videos, suchte in den Untiefen des Internets.

Aber ich begnügte mich für ein weiteres Jahr mit der Selbst Diagnose.

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Die Fehldiagnose

Paulina Hornbachner sitzt am Schreibtisch und lächelt in die Kamera

Als ich wieder mal krank war und alleine zuhause saß, kreisten meine Gedanken um das Thema. Die Wissenschaftlerin in mir wollte Evidenz. Ich wollte eine Diagnose. Also suchte ich nach Diagnose Möglichkeiten in meiner Umgebung.

Wartezeit beim Spezialisten: 1,5 Jahre

Also nahm ich die Abkürzung und ging zu einem normalen Psychologen, ohne Erfahrung mit erwachsenen Autist*innen. Sie machten den Test mit den fliegenden Fröschen mit mir (ADOS). Eindeutig für Kinder gemacht. Und ich wurde falsch diagnostiziert. Ich las die Diagnose und dachte

“Das bin ich nicht!”

Die offizielle Diagnose

Paulina Hornbachner posiert in einer klassischen Stehpose vor der Kamera

Ich vereinbarte einen Termin in Wien beim Spezialisten. 3 Termine später eröffnete die Psychologin mit “Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie Autistin sind”.

Ich brach in Tränen aus.

Endlich nahm jemand meine Sicht auf die Welt ernst. Endlich glaubte man mir die Symptome wie Erschöpfung, sozialer Ausschluss und Melt Downs.

Paulina Hornbachner posiert in einer klassischen Stehpose vor der Kamera

Was die Autismus Diagnose mir gebracht hat

Seit der offiziellen Diagnose hat sich mein Leben komplett verändert – zum Guten.

Ich habe jetzt Worte, um mein Erleben zu beschreiben. Das ermöglicht es mir, besser auf meine Bedürfnisse einzugehen und diese durchzusetzen.

Ich kann nun Unterstützungsleistungen, wie z.B. Psychotherapie für Autismus, in Anspruch nehmen.

Endlich habe ich den Schlüssel gefunden, um ein gesundes und glückliches Leben zu führen.

Nicht als die neurotypische-Proxy Paulina, die ich zuvor war.

Als die fröhliche, ideenreiche, interessierte, nerdige und ehrliche Paulina.

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